Bedeutende Leschnitzer



Theodor AUFRECHT
(* 7.1.1822 Leschnitz, † 3.4.1907 Bonn), Indologe & Sanskritist. Studium in Berlin, 1847 Promotion in Halle, lebte seit 1852 in Oxford und arbeitete dort an der Bodleian Library, 1861-75 Professor für Sanskrit & vergleichende Sprachforschung in Edinburgh, 1875-89 Professor in Bonn, veröffentlicht u.a. den Catalogus Catalogorum, in dem alle bekannten Sanskrit-Texte erfasst und indiziert wurden.

 

Josef GLOWATZKI (* 10.3.1847 Leschnitz, † 24.5.1936 in Wyssoka), katholischer Geistlicher. Studium in Breslau, von 1884 bis zu seinem Tod Pfarrer in Wyssoka, 1898-1918 Mitglied des Deutschen Reichstags (Zentrum), Stifter des Prälat-Glowatzki-Krankenhauses in Groß Strehlitz.

 

Georg GORETZKI (Jerzy GÓRECKI) (* um 1580, † nach 1653?), Leibarzt des Kaisers in Wien, später der polnischen Könige Sigismund III. Wasa († 1632) und Wladislaw IV. Wasa († 1648). In seinem Testament von 1653 verfügte er, dass zwei jungen Leschnitzern ein Theologie- oder Medizinstudium ermöglicht werden solle. Dieses Goretzki-Stipendium wurde bis ins 19. Jh. vergeben.

 

Falk Valentin GRÜNFELD (* 9.2.1837 Leschnitz, † 19.1.1897 San Remo), Textilkaufmann. Wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, 1851-54 Lehre in Groß Strehlitz, eröffnete 1862 in Landeshut die „Landeshuter Leinen u. Gebildweberei F. V. Grünfeld“, mit der er immer erfolgreicher expandierte, Kaiserl. Hoflieferant, 1889 Eröffnung einer Filiale in Berlin, aus der 1928 eines der bedeutendsten Kaufhäuser Berlins hervorgehen sollte (Leinenhaus Grünfeld am Kurfürstendamm), 1938 wurden die Erben enteignet und zur Flucht aus Deutschland gezwungen.

 

Jan Wilhelm KULAWY OMI (* 15.5.1872 Leschnitz, † 10.9.1941 KZ Auschwitz) & Paweł KULAWY OMI (* 22.6.1877 Leschnitz, † 8.1941 KZ Auschwitz), polnische Geistliche. Söhne des Sattlermeisters Joseph KULAWY und seiner Frau Franziska GRZONKA. Traten (wie auch ihr Bruder Wojciech KULAWY oder Paweł CZAKAJ) in den Oblatenorden ein und missionierten in Kanada, den Niederlanden, Deutschland und Polen. Sie wurden 1941 verhaftet, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

 

Hans LIPINSKY-GOTTERSDORF (* 5.2.1920 Leschnitz, † 3.10.1991 Köln), dt. Schriftsteller. Lebte 1921-32 in Pommern, dann Landwirt in Oberschlesien, nach dem Krieg Arbeiter in Köln, entdeckte 1949 die Schriftstellerei, lebte bis zu seinem Tod als freier Schriftsteller in Köln.

 

Dr. Josef MACHON (* 24.6.1891 Leschnitz, † 16.12.1961 München), Jurist & Kommunalpolitiker. 1923-33 Bürgermeister und Kurdirektor von Bad Landeck, 1933-34 in Bad Reinerz, 1946-58 Bürgermeister von Weilheim/Bayern.

 

Gerhard SCHAFFRAN (* 4.7.1912 Leschnitz, † 4.3.1996 Dresden), Bischof von Dresden-Meißen. 1937 in Breslau ordiniert, Kaplan in Breslau St. Nikolaus, als Gefangenenseelsorger bis 1949 freiwillig in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, 1952 Rektor des Katechetenseminars in Görlitz, 1962-70 Titularbischof von Semnea und Weihbischof in Görlitz, 1970 Bischof von Meißen, verlegte 1980 den Bischofssitz nach Dresden (seit 1979 Bistum Dresden-Meißen), legte mit 75 Jahren 1987 das Bischofsamt nieder.

 

Dr. Bruno SCHINDLER (* 16.10.1882 Leschnitz, † 29.7.1964 London), Sinologe. Realschule in Gleiwitz, Studium in Berlin und Breslau, reiste 1907-10 nach England, wo er seine Vorliebe für orientalische Sprachen und besonders Chinesisch entdeckte, 1919 Promotion und Hochzeit, seit 1920 Herausgeber des sinologischen Magazins „Asia Major“, in den 30er Jahren Emigration nach England.

Theodor Aufrecht
 

Jan & Wojciech Kulawy
   
 
   
 
   

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